Bildende Kunst

Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.
Pablo Picasso

Das Unterrichtsfach Bildende Kunst fördert die ästhetische Bildung, kreative Vorstellungen und kulturelle Teilhabe von Schülerinnen und Schülern. Es ist unverzichtbarer Bestandteil ganzheitlicher Bildung (Bildungsplan Baden-Württemberg): Im Kunstunterricht entwickeln Lernende ihre Persönlichkeit, ihre Vorstellungskraft und Ausdrucksfähigkeit sowie ihre visuelle Kompetenz, indem sie ihre Umwelt wahrnehmen, ästhetisch gestalten und reflektieren. Die Lernenden werden produktiv und präsentieren ihre vielfältigen, individuellen Ergebnisse. Damit leistet Kunstunterricht einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung; er fördert soziales, kulturelles Lernen und stärkt die Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit Umwelt und Medienbildern. Auch überfachliche Kompetenzen wie Teamarbeit, Selbstorganisation und Problemlösung werden geschult.

Die Ausbildung zur Fachlehrkraft Bildende Kunst am Pädagogischen Fachseminar umfasst sechs Module mit künstlerischer Praxis, fachtheoretischen und fachdidaktischen Inhalten. Dazu gehören u.a. Gestaltungslehre, Farbenlehre, Kunstgeschichte und Bildanalyse sowie Unterrichtsplanung, -durchführung und -reflexion.

Didaktisch-methodische Kompetenzen werden im Rahmen von begleiteten Schulpraktika vermittelt. Schon früh in der Ausbildung sammeln die angehenden Kunstlehrkräfte Erfahrungen in realen Unterrichtssituationen i.d.R. an Sekundarschulen. So lernen die Anwärterinnen und Anwärter bereits schnell ihr künftiges Arbeitsfeld und die Welt der Schülerinnen und Schüler kennen. Vorbereitet wird dieser Unterricht zunächst in Schulpraxisgruppen unter der Anleitung von erfahrenen Seminarlehrkräften und schulischen Mentorinnen bzw. Mentoren. Zunehmend selbstständig übernehmen die angehenden Fachlehrkräfte eigene Unterrichtsverantwortung.

Wesentliches Kennzeichen unserer Ausbildung ist die Begleitung der individuellen Lernprozesse. Das Fach Bildende Kunst bietet dazu vielfältige Gelegenheiten, sich selbst künstlerisch zu erproben, analoge und digitale Gestaltungsprozesse kennenzulernen und eine professionelle Lehrerpersönlichkeit zu entwickeln. Ziel ist die Hinführung zu einem zeitgemäßen, schülerorientierten Kunstunterricht mit fachlich fundierter Gestaltungspraxis.

Kunstunterricht lebt durch Gestaltungsaufgaben. Bevor Schülerinnen und Schülern eine Aufgabe im Unterricht erhalten, wird diese zunächst selbst ausprobiert: Worin besteht die Faszination dieser Aufgabe? Welche Herausforderungen bringt sie mit sich? Wie reagiert das Material? Welche Probleme stellen sich und welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? So kann der Unterrichtsgang gezielt erarbeitet und vorbereitet werden (scaffolding).

Ideen für eigene künstlerische Vorhaben sowie für schulische Aufgaben ergeben sich nicht nur aus unserer umfangreichen Fachbibliothek vor Ort, sondern auch bei Werkstattbesuchen, in Workshops, Galerien, Museen, auf der Art Karlsruhe oder bei Ausstellungen der Schulkunst. Zeitgenössische Kunstobjekte sind dabei ebenso inspirierend wie berühmte klassische Werke.

Was heißt es, selbst künstlerisch tätig zu werden? Welche Höhen und Tiefen durchläuft ein künstlerischer Prozess? Und was heißt es, sich auf dessen Unvorhersehbarkeit einzulassen? Einmal jährlich wird dies sichtbar: Anwärterinnen und Anwärter präsentieren ihre eigenen künstlerischen Arbeiten der Öffentlichkeit in unseren Kunsträumen. Die Vernissage ist Höhepunkt unserer Ausbildung im Fach Bildende Kunst.